Aufgeschlossene Clubs laden auf ihren Home Pages auch Gäste ein. Im Allgemeinen gilt diese Einladung für Tänzer aus der Nah-Region, aber in besonderen Fällen sind auch Tänzer von weit her willkommen. Wer am Urlaubsort oder in dessen Umgebung gerne mit einem einheimischen Club tanzen möchte, sucht und findet zunächst Clubadressen in den einschlägigen Clubverzeichnissen oder mit Eingabe PLZ+Linedance+(Urlaubsort) in Suchmaschinen.
Vor einem Zusammentreffen von Unbekannten ist etwas Vorbereitung hilfreich, sowohl für Gäste als natürlich auch für Gastgeber, die gesellig und bereit sind, sich im kleinen Kreis und deshalb intensiv auf Fremde einzulassen.
Ein Blick auf Fotos, eventuelle Videos und die üblicherweise auf den HPs veröffentlichen Tanzlisten und besonders neu angezeigte Tänze gibt Aufklärung, ob es "passen" könnte, denn durch Veränderungen der Tanzszene der letzten Jahre gibt ein vielleicht älterer Clubname nicht immer den richtigen Aufschluss über die aktuelle Identität einer Tanzgemeinschaft.
Diese drückt sich auch in der Kleidung aus - Menschen, die Country Western Style mit Hüten, Jeans, Buckle und Boots tanzen und dies oft auch leben, können durchaus mit Tänzern in Sporthosen und Sneakers oder mit Tänzern unter gerade bei Modern Liners beliebt werdenden kleinkrempigen Hüten und in zweifarbigen Schuhmoden des vergangenen Jahrhunderts harmonieren und umgekehrt.
Die Regel ist es aber nicht, sondern die Ausnahme. Wenn die Wellenlängen zu unterschiedlich und Gäste dann nicht anpassungsfähig sind, können Stunden der höflichen Bemühtheit für Gastgeber und Gäste sehr anstrengend sein. Im schlimmsten Fall kann sogar ein verärgertes frühzeitiges Besuchsende zu einer unangenehmen Erinnerung werden.
Dieser Weg bietet eine große Wahrscheinlichkeit, dass dies nicht geschieht, sondern zu einem Highlight für Alle wird:
Möchte-Gern-Besucher rufen üblicherweise bei einem noch unbekannten fernen Gastgeberclub an oder schreiben eine Mail, stellen sich und ggfs. ihren Club in einigen Sätzen vor, und fragen, ob Mittanzen an einem bestimmten Datum oder während eines Urlaubs möglich ist.
Wenn Sympathie entsteht, zeigt sich der Gastgeber erfreut und gibt gleich einige Tipps wie Getränke usw. können gekauft werden/selbst mitbringen, auf Radarfallen an bestimmten Stellen achten oder Angaben zum leichteren Finden usw.
Eventuelle Workshop-Gebühren oder Unkostenbeteiligungen können vom Gastgeber erwähnt oder bei diesem erfragt werden, am besten gleich, oder später beim gemeinsamen Tanzen. Gäste können auch was mitbringen, kleine Verpflegungsgaben, vielleicht eine Spezialität aus der eigenen Heimat, und bei kostenfreiem Mittanzen eine Spende in die Vereinskasse leisten oder zumindest anbieten.
Eventuelle Workshops geben nur die Gastgeber - außer Gäste werden ausdrücklich von gastgebenden Teachern ermuntert, ebenfalls einen Tanz zu zeigen.
Gute Gäste tanzen "das Gleiche", wenn sie einen Tanz kennen, und schauen zu, wenn nicht. Sind die Tänze in der fernen Region völlig Andere, wird kein eigener Tanz gestartet, außer es wird dazu eingeladen. Oft kommen Gastgeber auch entgegen und suchen mit ihren Gästen zusammen nach einigen gemeinsamen Tänzen. Das kann unter Umständen etwas dauern, aber meist ergibt sich als gemeinsamer Nenner eine kleine Auswahl älterer oder sehr alter Tänze, was zu viel Gelächter (weil manchmal nicht allzugut erinnert) und Spaßoptionen führen kann, mit denen sehr Fortgeschritte die oft einfachen alten Tänze aufpeppen oder eine kleine Erinnerungslücke verschleiern), und nicht selten der Vorsatz, die alten Sachen wieder öfter zu tanzen.
Mit überlegter Vorbereitung und der richtigen inneren Einstellung stehen alle Zeichen für ein gemeinsames privates Tanzvergnügen auf Grün, und Alles Weitere und vielleicht sogar Freundschaften ergeben sich im entspannten Zusammensein.
Ilse, im Juni 2014
Ilse, im Juni 2014